500 Jahre Klosterwirt

Der heutige “Klosterwirt” ist ein Mittelstück eines größeren Meier- und Knechthaus mit Klosterstallung. Die Äbtissin Ursula Pfäffinger ersetzte die veralteten hölzernen Ökonomiegebäude 1509 – 1514 teilweise durch Steinbauten: die nördlich gelegene Stallung und das südlich gelegene Meierhaus. Der Grundstein für den heutigen Klosterwirt war gelegt. Weitere bauliche Verbesserungen folgten, bis schließlich der Stall, ein Stadl und kleinere Nebengebäude fertig waren. Ein kleineres Anwesen und das “Hennerhaus” erstrahlten in neuem Glanz. Die Stallung hatte nun Platz für 60 Stück Vieh. Ausgeführt wurden diese Neubauten von dem römischen Maurer Giulio Cesare Scalabrino, einem Bauleiter des in dieser Zeit in Herrenchiemsee tätigen Baumeisters Lorenzo Sciasca. Lorenzo Sciasca war ein Graubündner Baumeister und Architekt des Barock. Von ihm stammen das Kloster Weyarn, die Stadtpfarrkirche St. Oswald in Traunstein (1678) und der Inseldom Herrenchiemsee (1684). In der Säkularisation wurde das Meier- und Knechthaus abgebrochen, die Stallung im Nordosten verkürzt, so dass der gesamte Gebäudekomplex ungefähr auf die Hälfte reduziert wurde. Um 1930 wurde die ehemalige Stallung durchgreifend renoviert und in ihr das Klostercafe eingerichtet. An der Südseite ist ein Rotmarmorstein als “Bautafel” mit der Jahreszahl 1514 und einem Engel, der das Doppelwappen hält.

Weit über die Grenzen des Chiemgaus

Seit nun mehr 500 Jahren werden in diesem Haus Gäste aus aller Welt auf das Freundlichste bedient. Das Anwesen gehört der Benediktinerinnen Abtei Frauenwörth und wird seit zehn Jahren von dem Klosterwirt Michael Leiner geführt. Die Gastfreundschaft des Klosterwirts mit seinem Team wird weit über die Grenzen des Chiemgaus hinaus hoch geschätzt. Bei schönem Wetter hat man auf der Terrasse einen phantastischen Blick über den See in die Chiemgauer Alpen. Das historische Kreuzgewölbe in den Gaststuben verbreitet eine gemütliche Atmosphäre und lädt zum Verweilen ein. Der Klosterwirt verwöhnt seine Gäste mit Fischspezialitäten und im Winter gibt es eine Vielzahl an Strudelvariationen.

Feierlichkeiten jeder Art

Ein besonderes Erlebnis auf der Fraueninsel sind Feierlichkeiten jeder Art. In den “Himmlischen Stuben” finden bis zu 140 Personen Platz. Bei schönem Wetter wird direkt am Ufer des Chiemsees aufgetischt. Es gibt auch einen Catering Service für bis zu 400 Personen. Bei einem Abendspaziergang um die Insel findet man zur Ruhe, während in der Ferne einladend die Lichter des Festlandes leuchten.